EMV- und EMI-Tests, was ist der Unterschied und was muß beachtet werden
Elektro-Magnetische Verträglichkeit (EMV) und Elektro-Magnetische Interferenz (EMI) bedeuten verschiedene Dinge, auf die häufig Bezug genommen wird, wenn über Tests und Konformität von elektronischen und elektrischen Produkten gesprochen wird. Obwohl sie eng miteinander verwandt sind, ist es wichtig zu verstehen, daß EMV und EMI nicht dasselbe sind.
EMI – Bedeutung
EMI ist die Störung, die durch eine Elektro-Magnetische Störung verursacht wird, die die Leistung eines Geräts beeinträchtigt. EMI-Quellen können Umwelteinflüsse sein, wie z.B. Gewitter und Sonnenstrahlung, aber in der Regel handelt es sich um ein anderes elektronisches Gerät oder ein elektrisches System. Wenn die Störung im Hochfrequenzspektrum liegt, wird sie auch als Hochfrequenzstörung oder RFI (Radio Frequency Interference) bezeichnet.
EMV – Bedeutung
EMV ist ein Maß für die Fähigkeit eines Geräts, in seiner gemeinsam genutzten Betriebsumgebung bestimmungsgemäß zu funktionieren, ohne gleichzeitig die Fähigkeit anderer Geräte in derselben Umgebung zu beeinträchtigen, bestimmungsgemäß zu funktionieren.
Die Wichtigkeit einer frühzeitigen Überlegung
Elektro-Magnetische Verträglichkeit (EMV) und Elektro-Magnetische Interferenz (EMI) sind beide äußerst wichtige Designüberlegungen.
Wenn sie in der Anfangsphase der Produktentwicklung nicht berücksichtigt werden, kann dies dazu führen, daß das Produkt zu einem späteren Zeitpunkt zeitaufwändig und kostspielig neu gestaltet werden muß, um EMV / EMI-Spezifikationstests zu erfüllen und Produktfehler oder Sicherheitsrisiko zu vermeiden.
Unterschiedliche Anforderungen in den USA und der Europäischen Union (EU) sowie unterschiedliche Interpretationen der Bedeutungen von EMV und EMI sorgen jedoch häufig für Verwirrung bei der Prüfung. Darüber hinaus gelten für das Produkt je nach Zielmarkt spezifische industrielle oder militärische Standards, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen.
EMI- und EMV-Emissionen und Störfestigkeit
Die Bewertung, wie ein Gerät reagiert, wenn es Elektro-Magnetischer Energie ausgesetzt wird, wird als Empfindlichkeits- oder Störfestigkeitsprüfung bezeichnet und umfaßt die Bestimmung der Fähigkeit eines Geräts, Störsignale von externen Quellen zu tolerieren.
In der Zwischenzeit mißt die Emissionsprüfung die Menge der vom Gerät erzeugten Elektro-Magnetischen Störungen, die sich auf andere elektrische Produkte auswirken könnten und kann eine genaue Messung der Menge und Art der von einem Gerät erzeugten Abstrahlungen liefern. Dies wird als EMV-Niveau bezeichnet.
Bestimmen Sie vorher, welcher Test verwendet werden soll.
Die beabsichtigte Anwendung des Geräts bestimmt die genaue Art der erforderlichen Tests.
Die wichtigsten Fragen, die zu beantworten sind, heißen:
• Wo wird dieses Produkt verwendet?
• Mit was / wem wird es sich beeinflussen?
- Wie wird die Energie vom Produkt zu seinem “beeinflussten Objekt” gelangen?
Die beiden wichtigsten Methoden, mit denen Elektro-Magnetische Aktivität oder ‘Energie’ ein Produkt erreichen kann, sind durch die Luft (Strahlungskopplung) oder über die Verkabelung (leitfähige Kopplung). Die verwendeten Standards basieren daher hauptsächlich auf bestrahlten und durchgeführten Labortests.
Entwicklung unter Berücksichtigung von EMI und EMV zur Risikominimierung
Wenn ein Produkt neu gestaltet werden muß, kann es unerschwinglich teuer werden und zu Verzögerungen bei der Markteinführung und einem Vertrauensverlust der Verbraucher führen.
Schlechtes Produktdesign (aus EMV- oder EMI-Sicht) wäre, wenn Erdung, Filterung und Abschirmung nicht berücksichtigt wurden. Das Ergebnis davon wäre ein Produktversagen bei Tests und in der realen Welt würde das bedeuten, daß das ganze System unzuverlässig wäre und nicht wie beabsichtigt funktioniert.
Gutes Produktdesign beinhaltet die Anwendung grundlegender EMV-Prinzipien wie effektive Abschirmung, Erdung und Filterung, die gleichzeitig die Elektro-Magnetische Immunität verbessern und Elektro-Magnetische Emissionen reduzieren und gleichzeitig deren Risiko minimieren.